Die Kohle muss im Boden bleiben!

Braunkohle und Steinkohle sind die klimaschädlichsten aller Energieträger. Um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern, sind Kohlekraftwerke längst überflüssig. Auch das einzige Kohlekraftwerk Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock muss schnellstmöglich abgeschaltet werden.

Kohlekraftwerk Rostock. Im Jahr 2018 wurden 1,8 Mio. t CO2, 38 kg Arsen (As) und 18 kg Quecksilber (Hg) ausgestoßen.

Schluss mit der Kohle - aus vielen guten Gründen

Steinkohle und Braunkohle haben die industrielle Revolution befeuert und lange Zeit vermeintlich günstige Energie geliefert. Inzwischen wissen wir: Die Nutzung von Kohle kommt Mensch, Natur und Umwelt teuer zu stehen.
 

Zerstörte Landschaften, kranke Böden
Für Braunkohle sollen noch auf Jahre hin Dörfer zerstört, fruchtbare Böden abgetragen und Wälder zerstört werden. Allein in Deutschland mussten innerhalb von 90 Jahren über 250 Siedlungen mit 110.000 Menschen der Braunkohle weichen.
 

Energie auf Kosten von Menschen

Die Steinkohle für das Rostocker Kraftwerk kommt z.B. aus Russland, Kolumbien oder Australien. In vielen Ländern wird Kohle unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut: Dörfer werden zerstört, Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, die Trinkwasservorräte vergiftet und die Häufung von Krebs und Lungenkrankheiten in Kauf genommen.
 

Teure Folgekosten
Die Kohlenutzung führt zu hohen gesellschaftlichen Folgekosten. Alte Steinkohletagebaue müssen dauerhaft trocken gehalten, Braunkohletagebaue gesichert, Landschaften saniert werden. Ganz zu schweigen von den Belastungen für das Gesundheitssystem und den hohen Klimafolgekosten. Den Großteil dieser Kosten trägt die Allgemeinheit.

Gestörter Wasserhaushalt
Um Braunkohletagebaue trockenzulegen, wird großflächig Grundwasser abgepumpt. Das hat erhebliche negative Auswirkungen für die Tier- und Pflanzenwelt sowie Landwirtschaft und Tourismus – gerade in Zeiten zunehmender Dürren durch den Klimawandel.

Stromanbieter

Fordern Sie bei Ihrem kommunalen Stromanbieter den Ausbau von Sonne und Wind als Alternative zu Kohle und Gas! Gas ist zwar weniger klimaschädlich als Kohle, muss jedoch für 100 % Erneuerbare ebenso sehr zeitnah aus unserem Energiemix verschwinden.

Stell dir vor, in Rostock wird das Steinkohlekraftwerk deutlich früher abgeschaltet, weil die Menschen vor Ort sich dafür einsetzen. Utopie? Mitnichten! Immer mehr Menschen nehmen die Klimawende in die eigene Hand
Sophia Rabien, Initiative „Rostock kohlefrei“

Europa ist auf dem Weg in den Kohleausstieg

Immer mehr Länder in Europa diskutieren und beschließen den Kohleausstieg – oder sind sogar schon komplett aus der Kohle ausgestiegen. Deutschland verbrennt innerhalb Europas besonders viel Kohle. Bisher sah der Kohlekompromiss vor, dass Deutschland bis spätestens 2038 aus der Kohle aussteigt. Die neue Regierung aus SPD, Grüne und FDP will den Termin auf das Jahr 2030 vorziehen. 
Fakt ist: Die Bundesrepublik ist für ihre Energiesicherheit nicht auf die Verbrennung von Kohle angewiesen, wenn die Erneuerbaren massiv ausgebaut werden.

Um das Weltklima stabil zu halten, müssen 80 Prozent der Kohle-, Öl- und Gasvorkommen im Boden bleiben!

Karte zum europäischen Kohleausstieg